Schwester Berchmana im Mutterhaus Mallersdorf verstorben

Ein Erinnerungsfoto an ein freudiges Wiedersehen am 12. Mai 1959. Von links: Schwester Regelind, Rita Rosner, Schwester Berchmana Pfarrer Max Früchtl, Margit und Hans Landgraf (+) und der frühere Bürgermister Fred Lehner.

Die Nachricht vom überraschenden Tod von Schwester M. Berchmana, Anna Rohrmeier, im Mutterhaus Mallersdorf brachte bei den älteren Einwohnern von Floß Trauer und Bestürzung.

Schwester Berchmana war von 1958 bis August 1969 als Erzieherin (Kinderschwester) in der früheren Herz-Jesu-Anstalt der katholischen Kirchenstiftung St. Johannes der Täufer in Floß segensreich tätig. Sie trat die Nachfolge der unvergessenen Kinderschwester Hunigundis an, die im Alter von 99 Jahren im Mutterhaus Mallersdorf verstorben ist.

Die Familie Margit und Hans Landgraf und Tochter Rita pflegten ein sehr herzliches freundschaftliches Verhältnis zu der Ordensschwester. Auch der ehemalige Bürgermeister Fred Lehner, dessen Schwester Emmi mit Berchmana eng befreundet war, kannte die Ordensfrau aus vielen Begegnungen im Flosser Kindergarten.

Pfarrer Max Früchtl hat seit vielen Jahren ein gutes Verhältnis zum Mutterhaus der Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf. So lernte er auch die Flosser Franziskanerin Schwester Ellen (Maria Lindner), heute in Südafrika lebend, und Schwester Berchmana kennen. Schon immer wollte Schwester Berchmana ihre frühere Wirkungsstätte in Floß besuchen.

Am Muttertag, 12. Mai 2019 war es soweit. Schwester Regelind aus Laaber bei Regensburg, dort wo Pfarrer Früchtl vom September 1987 bis September 2002 in der Pfarrei St. Jakobus wirkte, und Schwester Berchmana waren an diesem Tag nach Floß gekommen. „Was hat sich nicht alles seit meinem Wegzug geändert“, resümierte Schwester Berchmana ihren ersten Eindruck und fügte gleichzeitig hinzu, dass Floß für sie eine schöne Zeit war, die sie verbringen durfte. Alte Erinnerungen wurden wach und ausgetauscht. Im Gasthaus „Weißes Rössl“ hat man sich vor der Abreise zusammengesetzt

Am 25. August 1969 musste Berchmana mit ihren Mitschwestern Edmundis (Krankenschwester) und Genoveva (Oberin) ohne vorheriger Ankündigung Floß verlassen, was die Bevölkerung mit großer Bestürzung aufgenommen hatte. Kinder und Eltern schätzten Schwester Berchmana als liebevolle und hingebende Ordensfrau mit einer großartigen sozialen Haltung und Einstellung in der damaligen Zeit. Dass der 12. Mai 1959 der letzte Besuch in Floß wurde, vermochte niemand anzunehmen.

Am Fronleichnamstag erlag Schwester Berchmana einen Schlaganfall von dem sie sich nicht mehr erholen konnte. Am 6. Juni holte Gott zu sich in den ewigen Frieden. Es war für sie ein erlösender Heimgang. Die Beerdigung von Schwester Berchmana ist am Montag, 10. Juni, um 13.30 Uhr auf dem Klosterfriedhof. Anschließend ist in der Mutterhauskirche der Gedenkgottesdienst.

Artikel und Bild: Fred Lehner

Todesanzeige mit Lebenslauf:

F l16. „Lasst uns leben dem Herrn“

Dr. Paul Josef Nardini

 

 

Am 6. Juni 2024

holte Gott unsere liebe Mitschwester

M. Berchmana

Anna Rohrmaier

 

zu sich in sein himmlisches Reich.

Mit dem Heimgang von Schwester M. Berchmana war in der letzten Woche zu rechnen, weil sie am Fronleichnamstag einen Schlaganfall erlitten hatte und immer mehr abbaute. Im Beisein ihrer Nichte, unserer Mitschwester M. Bettina, durfte sie nun friedlich entschlafen. Es war für sie ein erlösender Heimgang

S. M. Berchmana war als Anna Rohrmaier am 08. Juni 1936 in Hagenau, Landkreis Dingolfing-Landau geboren.

Sie wuchs auf dem elterlichen Bauernhof als jüngstes von fünf Geschwistern auf. Ihre Einschulung fiel in die Wirren der Kriegszeit. Von 1942 bis 1949 besuchte sie die Volksschule in Hagenau und trat dann über in die Mädchenmittelschule im Kloster Mallersdorf. 1953 schloss sie diese mit der Mittleren Reife erfolgreich ab.

Weil sie Kindergärtnerin werden wollte, folgte ein Praxisjahr bei unseren Schwestern im Kindergarten Klosterstraße in Kaiserslautern. Anna gewann dabei Einblick in den gewünschten Beruf, erwies sich als geeignet und fand Freude am Umgang mit den Kindern. Zugleich lernte sie als Aspirantin das Leben in einem Schwesternkonvent kennen.

Von 1954 bis 1956 besuchte sie das Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen in Mallersdorf und schloss die Ausbildung zur Erzieherin 1956 mit der staatlichen Prüfung ab. Es folgte das erste Praxisjahr als Erzieherin im

Kindergarten St. Leonhard in Regensburg.

Danach kehrte Anna in das Mutterhaus zurück zur Vorbereitung auf die Einkleidung. Am 03.10. 1957 erhielt sie das Ordenskleid und den Schwesternnamen Berchmana. Die Zeit des Noviziats mit der grundlegenden Einführung in das Ordensleben nutzte sie, um geistlich und menschlich zu wachsen; sie schätzte dies als Gewinn für ihr Leben nach den evangelischen Räten. Im zweiten und dritten Noviziatsjahr war die Filiale in Floß ihre Wirkungsstätte. Hier konnte sie sich beruflich bewähren in mehr Selbständigkeit. Die Fröhlichkeit und Unbeschwertheit der Kinder begeisterte sie immer wieder neu.

In froher Entschiedenheit und im Vertrauen auf Gottes Gnade legte Schwester Berchmana dann am 27. Okt. 1960 ihre Erstprofess ab und am 1. Okt. 1964 die Gelübde auf Lebenszeit. Mit ungeteilter Liebe wollte sie Christus nachfolgen wie ihre zwei Tanten, die auch Mallersdorfer Schwestern waren.

S. M. Berchmanas Tätigkeit in Floß dauerte von 1958 bis zur Auflösung der Filiale 1969. Von 1969 bis 1971 wurde sie in Mallersdorf gebraucht zur Betreuung der kroatischen Mädchen.

Danach war S. M. Berchmanas Aufgabenbereich in der Technischen Abteilung im E-Werk des Mutterhauses, wo sie zusammen mit einer Mitschwester die verschiedenen Präsenzdienste und Vermittlungen sicherstellte und in allem zuverlässig und gewissenhaft nach dem Rechten sah. Als sie in dieser Aufgabe alleine übrigblieb, zog sie 1993 vom E-Werk in das Mutterhaus und pendelte von da aus täglich zum E-Werk. Ihre freundliche Verfügbarkeit und treue Zuverlässigkeit brachten ihr die liebevolle Bezeichnung „Mutter des E-Werks“ ein. Gerne sorgte sie auch für den Blumenschmuck bei der Pieta am Weg des Klosterbergs.

Als die Technische Abteilung in das ehemalige Schreinereigebäude auf dem Klosterberg verlegt wurde, tat S. M. Berchmana weiterhin den Dienst der Büro-Bereitschaft und vermittelte bei Anfragen. Von den Elektrikern wurde sie geschätzt; diese unterstützten sie auch, als ihre Beweglichkeit, Selbständigkeit und Orientierung nachzulassen begann. Wegen ihrer freundlichen Hilfsbereitschaft war sie auch bei den Mitschwestern geschätzt und hielt in der Gemeinschaft guten Kontakt. Als sie zunehmend auf Hilfe angewiesen war, wechselte sie 2022 in unser Schwesternheim St. Maria. Wir danken Gott für alles, was er im Leben von S. M. Berchmana gewirkt hat und beten in Dankbarkeit und Wertschätzung für sie: Gott lohne ihr alle Mühe und schenke ihr das ewige Glück, auf das sie hingelebt hat!

Die Beerdigung von S. M. Berchmana ist am Montag, 10.06.2024, um 13:30 Uhr auf dem Klosterfriedhof.

Anschließend ist in der Mutterhauskirche der

Gedenkgottesdienst.

Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen

von der Heiligen Familie zu Mallersdorf

Generaloberin S. M. Jakobe Schmid  

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