Baugeschichte
Als gemeinsames Gotteshaus diente beiden Konfessionen die Kirche St. Johannes Baptist, ein Bau der Spätgotik und ab dem 17. Jahrhundert Simultankirche, jetzt evangelische Kirche.
Mit dem sprunghaften Anwachsen der Bevölkerung seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Wunsch nach Lösung des Simultaneums und dem Bau einer eigenen katholischen Pfarrkirche immer stärker. Im Februar 1909 sind die Vorarbeiten soweit gediehen, dass die ersten, wenn auch noch nicht vollständigen Pläne zu einer Vorprüfung vorgelegt werden konnten. Jedoch fanden diese Grundpläne nicht die ungeteilte Zustimmung des Bischöflichen Ordinariats Regensburg; dem Bau eines Querschiffes, einer eigenen Taufkapelle, einer Ölbergskapelle, eines Fassaden- und eines Portalbaus, einem Beichtraum für Schwerhörige sowie eines gedeckten Ganges zum künftigen Pfarrhof musste es aus Sparsamkeitsgründen ablehnend gegenüber stehen.
Nachdem nun die abgeänderten, d. h. vereinfachten Pläne allem Anschein nach Anklang gefunden haben, ist man im August 1910 soweit, an die feierliche Grundsteinlegung zu gehen, die am Fest der Enthauptung des hl. Johannes des Täufers, des Patrons der neuen Kirche, dem 29. August, stattfindet.
Auch der weitere Bau der Kirche macht zügig Fortschritte, so dass die neue Kirche am 26. August 1912 durch Bischof Antonius Henle von Regensburg feierlich konsekriert werden kann. Zur Weihe der Kirche am 26.August 1912 wurde mit dem Allerheiligsten von der alten Simultankirche (jetzt Evangelische Kirche) zur neuen Pfarrkirche durch die Freiherr v. Lichtensternstraße gezogen.
Bildergalerie zu Planung und Bau der Pfarrkirche St. Johannes Floß
Bischöflicher Geistlicher Rat Pfarrer Jakob Raß, der Erbauer der Kirche St. Johannes in Floß
Pfarrer Raß wurde am 21. August 1869 in München als Sohn der Kommissärseheleute Anton und Anna Raß geboren.
- Priesterweihe: 29. April 1894 in Regensburg
- Kooperatorenstellen: Wörth a.d. Donau, Eggenfelden, Regensburg - St. Emmeram.
- Zum 14 März 1906 Pfarrer in Floß.
Hier entwickelte er eine rege seelsorgliche Tätigkeit. Er war ein Mann mit großem Weitblick, als er schon bald nach seinem Kommen ein neues Pfarrzentrum erstellt: Herz-Jesu-Haus (Schwesternhaus), Pfarrkirche, Pfarrhaus, Friedhof, Kindergarten, Pfarrsaal, Mesnerhaus.
Er baute auch in den Jahren 1915 bis 1916 die neue Kirche in der damaligen Expositur Flossenbürg.
Für seine großen Verdienste wurde er 1927 mit der Ehrenbürgerwürde des Marktes Floß ausgezeichnet.
Verstorben ist er am 21. Oktober 1958, in seinem 90. Lebensjahr, in Floß.