Kirchenmusikalischer Hochgenuss mit Pauken und Trompeten

Einen musikalischen Hochgenuss erlebten die über 200 musikliebhabenden Gäste und Besucher beim Kirchenkonzert am Sonntag mit Klara Bäumler (Orgel), Andreas Bäumler und Stefan Bodenmeier (Trompete), Harald Bäumler (Orgel und Pauke) und Georg Bäumler (Schlagwerk).

Einen kirchenmusikalischen Hochgenuss erlebten die musikliebhabenden über 200 Besucher beim Kirchenkonzert am Sonntag in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Die spontanen, mehrminütigen, stehenden Ovationen am Ende der Aufführungen drückten das aus, was alle fünf Interpreten für ihre künstlerischen Leistungen verdient hatten. Diese musikalisch hochstehende, fernsehreife Stunde kann sich jederzeit in größeren Konzerthäusern sehen und hören lassen.

Die Laienmusiker wuchsen über sich selbst hinaus und stellten sich als Künstler auf ihren Instrumenten vor, die sie meisterhaft beherrschten.

Es ist dem Flosser Organisten Harald Bäumler, Chorleiter der Stadtpfarrei St. Georg in Neustadt, in hohem Maße zu danken, dass er erneut die Initiative ergriff, nach dem Auftakt zum Jubiläumsjahr des Marktes „1075 Jahre Floß“ ein zweites Konzert auf die Beine zu stellen. Mit seiner Ehefrau Klara (Klavier und Orgel) und Sohn Andreas (Trompete) Stefan Bodenmeier (Trompete und Flügelhorn) sowie Georg Bäumler (Pauke und Schlagzeug) ist ihm das großartig gelungen. Pfarrer Max Früchtl war bei seiner Begrüßung der Besucher aus Nah und Fern und Vorstellung der Komponisten sehr angetan und überaus dankbar. Eine Bereicherung zur Stärkung und Förderung des kulturellen Lebens während des Jubiläumsjahres, die hoch anzuerkennen ist. Der eingegangene Spendenbetrag von 886,50 Euro war ein Beweis dafür.

Allein schon die Programmgestaltung machte das Konzert so wertvoll. Harald Bäumler zeigte einmal mehr ein gutes Händchen bei der Auswahl der Repertoires und ein Gespür für ein solches moderne und zeitgenössischs Konzert. Die Interpreten waren bei den einzelnen Aufführungen so harmonisch aufeinander abgestimmt, dass es bis zur Vollendung reichte. Ein Überschwang an Lob für diese künstlerischen Aufführungen von Werken namhafter, zeitgenössischer und moderner Komponisten durch Laienmusiker ist hier angebracht.

Im Programm befanden sich vier Stücke bekannter Barockkomponisten (Georg Friedrich Händel, Arcangelo Corelli und Michel Richard de Lalande), die das ganze festliche Spektrum dieser Epoche abdeckten. Besonderes Schmankerl war das 16-minütige Konzert für Trompete in As-Dur, mit dem der armenische Komponist Alexander Arutjunjan internationale Bekanntheit erlangte. In diesem Konzert realisierte er eine ausgesprochen vitale, teilweise geradezu „musikantisch“ verfasste emotionale Musiksprache mit einer großen Palette an Emotionen. Eines der absoluten Höhepunkte des Konzerts, zumal die Interpretation durch Klara Bäumler am Klavier und Sohn Andreas an der Trompete vollendet war.

Zwei ruhige Stück – „Share may Yoke“ von Joy Webb und „Prayer of Childhood“ von Leslie Condon -gestaltete Stefan Bodenmeier mit lyrischem Ausdruck. Besonders hier kamen die unterschiedlichen Klangfarben von Trompete und Flügelhorn zum Ausdruck war durch den Einsatz eines Dämpfers noch unterstützt wurde.

Drei höchst unterschiedliche Werke des Leverkusener Komponisten und Konzertorganisten Hans-Andre Stamm stellten besondere Anforderungen an alle Musiker, die mit gelungenem Spiel bewiesen, dass zeitgenössische Musik interessant, mitreißend und auch melodiös sein kann. Die sanierungsbedürftige Orgel der Flosser Pfarrkirche kam mit Harald Bäumler ganz schön ins Schwitzen. Viele Besucher kannten die Titelmusik aus dem Film “Schindlers Liste“. Im Konzert erklang sie überzeugend in einem besonderen Arrangement für Flügelhorn, Trompete, Orgel und Schlagzeug. „Highland Cathedral“ – die Nationalhymne Schottlands der deutschen Komponisten Michael Korb und Uli Röver wurde zum Abschluss des Konzerts klangmächtig zelebriert und begeisterte die mehr als 200 Besucher, was durch starken Applaus für die fünf Künstler zum Ausdruck kam.

Als Zugabe erklang der Walzer Nr. 2 aus der Jazzsuite von Dimitri Shostakovitch. Einzig bei diesem Stück musizierten alle fünf Musiker gleichzeitig, denn Harald Bäumler wechselte von der Orgel zu den Pauken, Georg Bäumler an die Snare Drum und Klara Bäumler spielte den Orgelpart, um die beiden Trompeter Andreas Bäumler und Stefan Bodenmeier zu begleiten. Ein glanz- und klangvoller Abschluss und zugleich ein weiterer Höhepunkt, der wiederum mit stehenden Ovationen seine Dankbarkeit erhielt.

Artikel und Bilder: Fred Lehner

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