Sechs Urnen-Grabstätten im Friedhof
Es ist der Weitsicht des Erbauers der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Ehrenbürger, Geistlichen Rat und Pfarrer Jakob Raß zu danken, dass mit dem Bau von Pfarrkirche und Kirchenzentrum im Jahre 1912 gleichzeitig der neue Friedhof mit Aussegnungshalle an der heutigen Kirchstraße benediziert werden konnte.
Damit hat sich das seit Jahrhunderten bestandene Kirchensimultaneum in Floß aufgelöst. Erloschen ist auch das seit 1818 bestandene Fiedhofsimultaneum
Selbst für den Friedhofwärter wurde durch Errichtung einer Wohnung, direkt am Leichenhaus angebaut, Sorge getragen. Friedhofwärter Michael Stich bewohnte mit seiner Familie dieses Zuhause. Nach dem Tod der Eheleute Stich wurde die Wohnung durch die Kirchenverwaltung aufgelassen. Sohn Willi trat die Nachfolge seines Vaters als Friedhofwärter an. Ihm folgte zuletzt Heinrich Merther aus Fehrsdorf. Nach dessen Ausscheiden kümmert sich seit mehr als zehn Jahren die Beauftragte für das Friedhofwesen und Sprecherin des Pfarrgemeinderates, Elisabeth Lehner mit Unterstützung ihres Sohnes Vinzens um die Friedhofanlage. Durch die vollständige Belegung aller Grabstellen nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine Erweiterung der Friedhofanlage notwendig. Eine sichtbare Verbesserung erhielt die erweiterte Friedhofanlage durch die Pflasterung des Seitenweges entlang der südlichen Einfriedungsmauer. Eine Initiative von Bauunternehmer Harald Gollwitzer aus Floß, der sich zugleich mit einer kräftigen finanziellen Unterstützung an den Baukosten beteiligte.
Waren es früher ausschließlich Beisetzungen der Verstorbenen mit Särgen, so hat auch in Floß und damit in den beiden kirchlichen Friedhöfen des Marktes die Urnenbeisetzung beträchtlich zugenommen. Jetzt kommt die katholische Kirchenverwaltung einer Anregung und einem Bedürfnis nach: Die Errichtung einer Urnen-Grabstätte.
Im letzten Pfarrbrief teilt Pfarrer Max Früchtl für die katholische Kirchengemeinde den Gemeindemitgliedern mit, dass im katholischen Friedhof an der Friedhofmauer entlang der Kirchstraße eine Wand mit Marmor-Tafeln, auf denen die Namen der Verstorbenen eingraviert werden können und damit eine Urnen-Grabstätte entstehen soll. Die Grabstelle geht auf eine Anregung des Flosser Steinmetzmeisters Franz Schmidt zurück. Schmidt soll auch die Grabstätte mit den Marmor-Tafeln errichten. Die Urnen können unter den Tafeln bestattet werden. Derzeit sind es sechs Urnenstellen die angeboten werden können. Wer Interesse an einer Urnen-Grabstätte hat, kann sich im Pfarramt unter Rufnummer 09603 / 770 melden.
Text und Bild(er) von Fred Lehner