Überraschungsfund im Herz-Jesu-Haus

Eine Bereicherung erfuhr die Jahreskrippe in der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Der Schutzpatron der Arbeiter, der Heilige Josef, hat dort einen festen Platz gefunden und ist derzeit ausgestellt.

Mit einer riesigen Überraschung und Freude zugleich verliefen die Aufräumungsarbeiten im früheren Herz-Jesu-Haus, das der Erbauer der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Geistlicher Rat und Pfarrer Jakob Raß im Jahre 1907 errichtete. Übertragen hatte Pfarrer Raß das Gebäude den Mallersdorfer Schwestern. Das Haus beherbergte eine Kinderschule, eine Haus- und Krankenpflege und später eine Nähschule.

Mit dem Wegzug der Mallersdorfer Schwestern im August 1969 wurden Mietwohnungen eingerichtet. Auch die Pfarrbücherei war untergebracht. Selbst Geistlicher Rat Raß hatte dort seinen wohlverdienten Lebensabend bis zu seinem Tode 1958 verbracht. Das Haus ist derzeit unbewohnt und steht zur weiteren Sanierung an.

Aufgefunden wurde eine aus Gips gefertigte Figur des Heiligen Josef. Für die Finder war es zu schade, die stark beschädigte Figur wegzuwerfen. Immerhin hat Papst Franziskus seit 8. Dezember 2020 das “Jahr des Heiligen Josefs“ ausgerufen. Der „Patron der Arbeiter und Holzfäller“ sollte in der Pfarrkirche einen Ehrenplatz erhalten. Nicht zuletzt deshalb hatten sich die freiwilligen Helfer für eine Restaurierung der Figur entschieden und den Künstler der in der Pfarrkirche aufgestellten Jahreskrippe, Gerhard Schiener aus Ebnath Auftrag erteilt. Nachforschungen über die Herkunft der Figur führten bis jetzt zu keinem Ergebnis. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Heiligenfigur schon seit Bezug des Herz-Jesu-Hauses im Jahre 1907 dort befindet, also weit über 100 Jahre alt ist.

Der Heilige Josef hat im linken Seitenaltar der Pfarrkirche, wo die Heilige Familie abgebildet ist, einen festen Platz. Der Altar stammt aus dem Jahre 1723 und ist ein echter „Akanthusaltar“, ein Meisterwerk der Schnitzkunst. Auch die aus dem Jahre 1901 stammende Vereinsfahne des Katholischen Männervereins trägt das Bild des Schutzpatrons der Arbeiter. Für die Pfarrgemeinde hatte der Heilige Josef schon immer eine große Bedeutung. Seinen Namenstag feierte früher der Katholische Männerverein am 19. März jeden Jahres in einem Festgottesdienst. Mit Blasmusik und Vereinsfahne zogen die katholischen Männer in das Gotteshaus. Anschließend ging es zum Frühschoppen in die Gasthäuser von Fritz Mittelmaier und Ludwig Böckl (später Alois Pemsl).

Dem Krippenteam mit Wolfgang und Birgit Kraus sowie Loni und Helmut Weig ist es ein Herzensanliegen, dass die nunmehr restaurierte Heiligenfigur einen Ehrenplatz in der Jahreskrippe der Pfarrkirche findet. Und das geschah vor wenigen Tagen. Die Kosten für die Restaurierung der Heiligenfigur hat ein Mitglied des Katholischen Männervereins übernommen und gesponsert. Der ehrenamtliche Dienst für die wiederkehrenden Neugestaltungen der Jahreskrippe liegt in den Händen der Eheleute Loni und Helmut Weig und Wolfgang und Birgit Kraus. Pfarrer Max Früchtl ist die Freude ins Gesicht geschrieben. Er fand für diese Initiativen lobende Worte.

Artikel und Bilder: Fred Lehner

 

Das Krippenteam (v.l.): Wolfgang und Birgit Kraus, Loni und Helmut Weig

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