Erweiterung der Volkskrippe
Das im Jahre 2015 von den Eheleuten Gerhard und Elisabeth Schinner aus Ebnath geschaffene, handgeschnitzte Kunstwerk, die Volkskrippe in der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer hat mit drei weiteren Szenen und zwölf Einzelfiguren eine beachtliche Bereicherung und Erweiterung erfahren. Damit ist man in der Vollendung des Gesamtwerkes einen wichtigen Schritt weiter gekommen.
Es war der frühere Pfarrer Norbert Große, der sich noch vor seinem Weggang von Floß Gedanken darüber machte, am Haupteingang des Gotteshauses eine für das ganze Jahr sichtbare Volkskrippe aufzubauen. Eine Idee mit der man 2014 in Planung ging. Großes Nachfolger, Pfarrer Thomas Richthammer, hatte diese Idee als seine Aufgabe gesehen und im Jahre 2015 weiter entwickelt. Männerverein, Frauenbund, Seniorenkreis, Theatergruppe und Pfarrgemeinderat besichtigten im Vorfeld bei Holzschnitzer Gerhard Schinner in Ebnath verschiedene Formen von Krippen und beauftragten den Künstler mit der Ausführung. Kirchenpfleger und Kirchenverwaltung signalisierten ebenfalls ihre Mithilfe. Sie begrüßten eine solche künstlerische Ausgestaltung des Gotteshauses Das waren keine leeren Versprechungen, vielmehr konnte sich Pfarrer Richthammer auf eine tatkräftige Unterstützung aller verlassen. Aber nicht nur das: Die Gläubigen der katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer, Firmen und Banken, kirchliche Vereine und Verbände zogen an einem Strang, um das Kunstwerk sobald als möglich vollendet sehen zu können. Das aber war nicht die Vorstellung von Pfarrer Richthammer der davon sprach, dass man auch warten lernen müsse. Die Krippe sollte sich nach seinen Vorstellungen über Jahre hinweg entfalten und die Figuren müssen erst wachsen, so der Pfarrer.
Freude kehrte aber schon an Weihnachten 2015 bei dem neuen Pfarrherrn und den Gläubigen ein, denn das Kunstwerk mit Maria und Josef mit dem Jesuskind im Stall konnte bewundert werden. Der Hintergrund zeigt eine handgemalte Kulisse, die Bethlehem darstellen soll.
Was sich bereits im Jahre 2016 getan hat, brachte Pfarrer Richthammer zu der Aussage, dass er nicht im Traum daran gedacht hätte, die Krippe mit einer sichtbaren Erweiterung der Figuren so präsentieren zu können. Monat für Monat wurde Geld für weitere handgeschnitzte mit Ölfarben bemalter Figuren gespendet. An Hand von Bildern konnten sich die Spender Krippenfiguren aussuchen, diese erwerben und der Kirche kostenlos zur Verfügung zu stellen.
Das Jahr 2017 brachte überraschender Weise im weiteren Auf- und Ausbau der Krippe durch noch fehlende biblische Szenen und Figuren einen Stillstand. Lediglich der Auferstehungsfigur konnte angeschafft werden. Ursache dafür war der überraschende Weggang des Pfarrers von der Flosser Kirchengemeinde.
Für den neuen Ortsgeistlichen, Pfarrer Max Früchtl, ein denkbar schwieriges Unterfangen, gleich dort weiterzumachen, wo 2015 angefangen und 2017 bis auf die Auferstehungsfigur aufgehört wurde. Und dennoch wurde nicht aufgegeben, vielmehr ganz gezielt und intensiv Werbung für die Schaffung weiterer biblischer Szenen und Figuren von der Künstlerwerkstatt Gerhard und Elisabeth Schinner aus Ebnath betrieben. Dieses Bemühen sollte nicht umsonst gewesen sein. Pfarrer Max Früchtl machte sich die Mühe, drei neue biblische Szenen mit 12 Figuren sorgfältig und gewissenhaft auszusuchen. Künstler Gerhard Schinner war überwältigt von den Vorschlägen des Pfarrers. Flosser Banken und die Spende eines hiesigen Geschäftsmannes machten es möglich, für drei weitere biblische Szenen zwölf Einzelfiguren anzuschaffen zu können. Der Gesamtwert lag bei 900 Euro. Es sind dies: Mariä Verkündigung – Die Herbergsuche – Flucht aus Ägypten. Heute schon hat das Kunstwerk einen unvorstellbar hohen Anschaffungswert.
Schon von Beginn an hatten sich die Eheleute Loni und Helmut Weig für die Betreuung der Volkskrippe großartig engagiert. Dieser persönliche Einsatz setzt sich bis heute fort. Das Krippenteam wird nunmehr durch Alexandra Gailitzdörfer und Heinz Maciejewski verstärkt.
Pfarrer Max Früchtl ist überaus dankbar und voll Freude, dass es Spender und Kirche geschafft haben, dieses eindrucksvolle und künstlerisch großartige Werk in der Pfarrkirche einer Vollendung zuführen zu können. Zu sehen gibt es derzeit jede Menge. Den Engel auf dem Hirtenfeld, musizierende Hirten und Schäfer, Frauen, Kinder, die in Richtung heilige Familie eilen und natürlich Maria und Josef mit dem kleinen Jesuskind im Stall – der absolute Mittelpunkt der Krippe. Die Heiligen drei Könige kommen mit Kamel und Elefanten daher, eine Gruppe rund ums Lagerfeuer fügt sich in die malerisch gestaltete Landschaft um Bethlehem ein. Die Lichtspiele sind ebenfalls etwas besonderes. Alle neuen zwölf Einzelfiguren und die von dem Flosser Peter Späth angefertigten Kulissen hinter den drei Szenen bereichern dieses einmalige und kostbare Kunstwerk der Volkskrippe im katholischen Gotteshaus. Sie wurden in diesen Tagen vom Betreuungsteam aufgestellt. Helmut Weig lüftete das Geheimnis. In diesen Tagen, wird die Volkskrippe die neuen drei biblischen Szenen zu sehen sein. Der Vorhang zum Bestaunen und Bewundern des Gesamtwerkes der Volkskrippe lüftet sich am Heiligen Abend.
BILDERGALERIE
Text und Bild(er) von Fred Lehner