Keine Abschiebung!
Einen Hilfeschrei richtet Pfarrer Max Früchtl an die Flosser Bevölkerung. Die katholische Pfarrgemeinde ruft alle Bewohner von Floß und Umgebung auf, eine drohende Abschiebung der Familie Ghazaryan/Baloyan unbedingt zu verhindern.
Mit dem derzeit laufenden Asylverfahren könnte ihnen jetzt die Abschiebung drohen. Der Seelsorge setzt sich dafür ein, das zu verhindern. „Unsere Freunde müssen in Floß bleiben!“, appelliert der Pfarrer an jedermann. Es darf nicht zugelassen werden, dass die Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden. Für sie und ihre Eltern ist Floß längst zur vertrauten und festen Heimat geworden. Unterschriftslisten gegen eine Abschiebung der Familie Ghyzaryan/Baloyan liegen in der Pfarrekirche auf. Jede Unterschrift zählt.
Die Familie Anahit Baloyan und Artur Ghazaryan ist in Floß schon fest verwurzelt. Am 10. April 2016 war für sie, vor allem für die beiden Kinder Mayis (11) und Ruben (7) ein besonders großer und unvergesslicher Tag. Der frühere Pfarrer Thomas Richthammer hatte die beiden Jungen durch die Taufe mit Chrisamöl in die Glaubensgemeinschaft der Christen der römisch-katholischen Kirche aufgenommen. Danach wurden ihnen weiße Taufkleider angelegt und die Taufkerzen an der Osterkerze entzündet. Die Patenschaft übernahm für Mayis dritte Bürgermeisterin Rita Rosner und für Ruben deren Ehemann, Kirchenpfleger Josef Rosner.
In seiner Ansprache hatte Pfarrer Richthammer die Täuflinge gebeten, dass man im Leben nie aufgeben soll, denn „Jesus Christus steht an unserer Seite“.
Jetzt will die Familie Ghazaryan mit Gottes Hilfe auch nicht aufgeben und eine mögliche Abschiebung aus ihrer zweiten Heimat verhindern. Dazu braucht sie die Hilfe und Unterstützung der Bevölkerung um die Pfarrer Max Früchtl bittet.
Wenn am Samstag, 7. Juli in der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer durch Abt Thomas Freihart vom Kloster Weltenburg die Heilige Firmung stattfindet, dann wird Rita Rosner den elfjährigen Mayis als Patin begleiten.
Text und Bild(er) von Fred Lehner