Vortrag beim Seniorenkreis

„Wir wollen den Menschen möglichst viel Lebensqualität verschaffen. Das bedeutet, dass der Patient von seinen Schmerzen befreit wird." So stellte Dr. med. Susanne Kreutzer, ärztliche Leiterin der Palliativstation und Fachärztin für Anästhesie und Palliativmedizin, in ihrem Vortrag am Dienstag im vollbesetzten Pfarrheim St. Josef den Mitgliedern des Seniorenkreises der katholischen Pfarrgemeinde die Palliativstation Neustadt vor.

Vorher hatten die Senioren mit Pfarrer Norbert Große in der Pfarrkirche den Kreuzweg gebetet. Leiterin Rita Rosner freute sich über die Bereitschaft von Dr. Kreutzer, die segensreiche Einrichtung der Palliativstation vorzustellen.

Es war mehr ein Frage- und Antwortspiel, nachdem Dr. Kreutzer von den Senioren wissen wollte, was über die Palliativstation, die nunmehr schon seit sieben Jahren in Neustadt bestehe, interessiere. Während es in der Palliativstation nur einen begrenzten Aufenthalt von durchschnittlich über acht Tage bis höchstens neun Wochen gebe,  handle es sich beim Hospiz um eine spezialisierte Pflegestation mit Daueraufenthalt. Bei der Pflege unheilbar kranker Menschen spiele die Zeit eine entscheidende Rolle. In zehn Zimmern werden Patienten, die an weit fortgeschrittenen, nicht mehr heilbaren und lebensbedrohlichen Erkrankungen leiden, behandelt. Ganzheitlich werden die bis zu zehn Patienten von drei bis vier Pflegekräften umsorgt. Das Team besteht aus speziell ausgebildeten Fachkräften. Die Palliativstation sei weit mehr als eine Schmerztherapie. Dr. Kreutzer berichtete, dass eine spirituelle und soziale Begleitung und Beratung des Patienten sehr wichtig ist. Deshalb gebe es auf der Station musiktherapeutische, kunsttherapeutische und atemtherapeutische Angebote. Auf die Persönlichkeit der Patienten mit all seinen Bedürfnissen werde sehr darauf geachtet. Es gehe darum, den Schwerkranken den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Daher stehen Zimmer mit außergewöhnlicher Ausstattung, ein Wohnzimmer und eine Familienküche zur Verfügung. Auch Übernachtungen von Angehörigen auf der Station seien grundsätzlich möglich.

Dr. Kreutzer erzählte die Art der Krankheiten, die in die Palliativstation führen. Wichtig sei das Vorliegen einer Patientenverfügung durch den Patienten. Damit können Konflikte vermieden werden. Schwierig werde es immer dann, wenn gerichtliche Betreuer bestellt werden müssen.

Die Einweisungen in die Palliativstationen kommen je zur Hälfte von den Hausärzten und den Krankenstationen.

Dr. Susanne Kreutzer berichtete, dass die Palliativstation etwa bis 2017 nach Weiden verlegt werde. Damit werde eine behördlich festgelegte Angliederung an ein Versorgungskrankenhaus vollzogen. In Weiden wird es dann 14 Betten geben. Die Wartezeit in der Neustädter Palliativstation liege bei einem Tag bis acht Tagen. Immer wieder war von der Leiterin der Palliativstation zu hören: „Wir kümmern und sorgen uns um den Patienten. Dabei haben stehen Zeit und Gespräch im Mittelpunkt." Eine unverzichtbare Unterstützung erfährt die Palliativstation durch den Förderverein. Eingehende Spenden werden einer sinnvollen Verwendung zugeführt und über den Förderverein verwaltet.

Der von den Senioren mit Dankbarkeit aufgenommene Vortrag wurde mit der Überreichung einer Spende des Seniorenkreises an die Palliativstation durch Leiterin Rita Kreiner abgerundet.

Text und Bild(er) von Fred Lehner / Willibald Wirth

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