Schwester Berchmana zu Besuch in der Flosser Pfarrei

Verfasst am . Veröffentlicht in Berichte des Jahres 2019

berchmana02Es ist Pfarrer Max Früchtl in hohem Maße zu danken, dass er mit dem Mutterhaus der Franziskanerinnen in Mallersdorf ein glänzendes Verhältnis pflegt. Von dort aus lernte er auch die Flosser Franziskanerin, Schwester Ellen (Maria Lindner) und Schwester Berchmana, sie war von 1958 bis August 1969 als Erzieherin (Kinderschwester) in der Herz-Jesu-Anstalt der katholischen Kirchenstiftung in Floß tätig, kennen.


Schon vor Monaten hatte Pfarrer Früchtl angekündigt, dass Schwester Berchmana in nächster Zeit nach Floß kommen und ihre frühere Wirkungsstätte sowie die Pfarrgemeinde besuchen wird. Am Muttertag, 12. Mai, war es soweit.
Schwester Berchmana hielt ihre Zusage und kam, von Schwester Regelind begleitet, nach Floß. Schwester Regelind stammt aus Laaber bei Regensburg, wo Pfarrer Früchtl vom September 1987 bis September 2002 in der Pfarrei St. Jakobus wirkte. Sie war über 40 Jahre (von 1973 bis 2013) in Südafrika mit der Schwester Ellen beisammen.
Der erste Besuch der beiden Franziskanerinnen galt Pfarrer Max Früchtl und anschließend der österlichen Eucharistiefeier am Weltgebetstag für geistliche Berufe in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Viele ältere Flosser Gläubige der katholischen Pfarrei drückten nach dem Gottesdienst Schwester Berchmana und ihrer Mitschwester die Hand. Ein Wiedersehen mit Freudentränen gab es auch mit 3. Bürgermeisterin Rita Rosner und deren Eltern Margit und Hans Landgraf, mit denen Schwester Berchmana ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. Auch Bürgermeister a. D. Fred Lehner erfuhr kurzfristig über den Besuch von Schwester Berchmana in der Flosser Pfarrei. Er ließ es sich nicht nehmen, Schwester Berchmana in der Pfarrkirche ebenfalls sehr herzlich willkommen zu heißen. Schwester Berchmana war mit Fred Lehners Schwester Emmi eng befreundet. Damit begründete sich auch das herzliche Verhältnis von Schwester Berchmana zur Familie der Eheleute Paula und Josef Lehner und deren zehn Kinder.
„Was hat sich nicht alles seit meinem Wegzug von der früheren Herz-Jesu-Anstalt in Floß bis heute geändert“, resümierte Schwester Berchmana. Es war eine schöne Zeit in Floß, die ich erleben durfte, bekennt die Ordensschwester sehr gerne. Am 25. August l969, also vor knapp 50 Jahren, musste Schwester Berchmana mit ihren Mitschwestern Edmundis (Krankenschwester) und Genoveva (Oberin) Floß verlassen und die Station in der Herz-Jesu-Anstalt aufgeben. Damals war in der Flosser Bevölkerung von „großer Bestürzung“ über den raschen und unerwarteten Abzug der Schwestern die Rede. Immerhin bestand die Herz-Jesu-Anstalt seit 1907. Es war der Erbauer der Pfarrkirche, Pfarrer und Geistlicher Rat Jakob Raß zu verdanken, dass die Mallersdorfer Schwestern nach Floß kamen. Ein Segen für die ganze Kirchengemeinde und für beide Konfessionen.
Schwester Berchmana kam am 4. Oktober l958 nach Floß. Sie übernahm nach der unvergessenen Kinderschwester Hunigundis den Kindergarten (früher: Kinderschule). In der Presse war damals zu lesen: „Ihre ganze Liebe und Sorge galt den Kleinen und Kleinsten. Schwester Berchmana war eine ausgezeichnete Pädagogin, die es verstand, den Kindern schon mit zwei und mehr Jahren etwas zu lernen. Diese modern ausgestattete und großangelegte Stätte des Kindergartens beherbergte nicht nur katholische Kinder, auch evangelische Kinderschüler fühlten sich bei Schwester Berchmana aufgehoben. Die Kinder und Eltern schätzten und achteten die Ordensschwester für ihre so großartige Haltung und Einstellung in der damaligen Zeit.“ Das segensreiche Wirken in Floß durch die Ordensschwestern aus dem Mutterhaus der Franziskanerinnen in Mallersdorf wurde als Dienst und Hilfe des Nächsten zu recht groß herausgestellt. Heute noch sind sie unvergessen. Das zeigte auch der Besuch von Schwester Berchmana und das Wiedersehen am Sonntag in der Flosser Pfarrgemeinde. Pfarrer Max Früchtl war ein angenehmer Gastgeber, der auch im Gottesdienst die segensreiche Arbeit der früheren Ordensschwestern in Floß herausstellte. Im Gasthaus „Weißes Rößl“ beim Mittagessen traf Schwester Berchmana die Geschwister von Emmi Lehner, Rosa und Alfons. Mit einem herzlichen „Gott befohlen und weiterhin alles erdenklich Gute“ wurden Schwester Berchmana und Schwester Regelind in Floß verabschiedet.

BILDERGALERIE

Text und Bild(er) von Fred Lehner

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