Schüler besuchen Synagoge

 

synagogeFür Pfarrer Thomas Richthammer war es noch ein großes Bedürfnis, mit seinen Religionsschülern der 3. Grundschulklasse eine kleine Exkursion auf dem „Judenberg“ mit Besichtigung der Synagoge zu machen. Die vergangene Unterrichtszeit befasste sich mit dem Bräuchen und Sitten des Judentums. Was lag näher, als von einem Zeitzeugen zu hören und zu erleben, was die Geschichte der Juden für den Markt Floß bedeutet.


Bürgermeister a. D. Fred Lehner hatte sich, wie schon im letzten Jahr, bereit gefunden, aus eigenem Erleben und aus Überlieferungen über die „Judengeschichte von Floß“ zu erzählen. Seine Geburtsstätte war vor 85 Jahren auf dem Judenberg. Das Erleben der Pogromnacht 1938, die Deportation der letzten beiden jüdischen Familien Wilmersdörfer und Ansbacher, die Synagoge als Bauruine bis 1972, die Sanierung des jüdischen Gotteshauses von 1972 bis 1980 unter seiner Amtsführung als 1. Bürgermeister und die Begegnungen mit den letzten Flosser Juden prägen heute noch seine Erinnerungen.
Beeindruckt waren die Schüler von den Sakralfenstern, sie stammen aus Naharia/Israel, dem Thoravorhang, den Aufbau des Thoraschreins, dem Almemor, der Standleuchte und der Frauenempore.
Ein wenig Ortsgeschichte gab es zu Beginn der Führung, denn der Großbrand l813 und die Einweihung der Synagoge vor 200 Jahren waren wichtige Daten für den wissbegierigen Nachwuchs. Selbst der am Schlusse des Spaziergangs von der Schule zum Judenberg auf einer CD vorgespielte hebräische Gebetsgesang beeindruckte die Schüler. Pfarrer Thomas Richthammer bekannte, dass ihm die jüdische Geschichte von Floß sehr nahe gehe. Auch die Schüler drängten um die Führung. Umso dankbarer war er Fred Lehner für seine Bereitschaft der Führung und den Erzählungen über die Geschehnisse auf dem Judenberg mit Synagoge.

Text und Bild(er) von Fred Lehner

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