Vorbereitung für Bonhoeffer-Oratorium

Verfasst am . Veröffentlicht in Berichte des Jahres 2015

chorprobenIn diesen Tagen jährte sich der Todestag des bekannten evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer zum 70. Mal. Am 9. April 1945 wurde er im Morgengrauen im Konzentrationslager Flossenbürg erhängt. Nach dem Gedenken der evangelischen Jugend, dem Gedenkgottesdienst mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der Übergabe des Gedenksteines vor der Kirche in Flossenbürg wird nun das Liedoratorium „Dietrich Bonhoeffer – ein Leben" aufgeführt.

Matthias Nagel komponierte die Lieder des Oratoriums, zu dem Dieter Stork die Texte schrieb. Bonhoeffers Weg und seine Theologie haben die beiden Verfasser berührt und geformt. Die Autoren schreiben: „Aus dem Oratorium fließen uns Kräfte des Denkens, der Hoffnung und des Glaubens zu, die uns erneuern. So ergeht es auch denen, die mitwirken und das Oratorium musikalisch ausgestalten, den Musikern, Sängerinnen und Sängern. Musik, Lieder und die Zwischentexte ziehen uns stets neu in den Bann."

So treffen die Liedtexte auch Probleme gerade unserer Zeit wie Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit, aber auch den Frieden unserer Welt. Bonhoeffer verbindet diese Themen mit seinem Glauben: „Es gibt keinen Weg zum Frieden, außer dem Frieden selbst. Christus, unser Friede!"

Die Lieder des Werkes haben auch die Sängerinnen und Sänger des Katholischen Kirchenchores St. Johannes der Täufer aus Floß in den Bann gezogen. Auf der Suche nach einem Chor, der die Aufgabe, dieses Liedoratorium einstudieren und übernehmen würde, kam Pfarrer Herbert Sörgel zum Leiter des Chores Hans Fröhlich. Fröhlich, selbst gebürtiger Flossenbürger, hat das Werk in vier Monaten mit seinem Chor einstudiert. Anfangs gar nicht so einfach, hat das Stück die Sängerinnen und Sänger immer mehr begeistert. Große Unterstützung bekam der Chorleiter durch Willibald Wirth (Violine I), der ein souveränes Ensemble von Instrumentalisten mit Karl Brenner (Violine II), Ulrich Pietsch (Viola), Jutta Steiner (Violoncello), Birgit Neumann (Querflöte), Jakob Fritz (Schlagzeug) und Michael Fröhlich (Klavier) organisierte. Einstudierung und Gesamtleitung liegt in den bewährten Händen von Hans Fröhlich.

Bereits vor zwei Jahren wurde dieses Oratorium zum 70. Jahrestag der Inhaftierung Bonhoeffers in Flossenbürg mit Erfolg aufgeführt. Nun wird es am Samstag, 25. April 2015, um 19.30 Uhr in der evangelischen Kirche Flossenbürg erneut zu hören sein. Sprecher der Texte ist der frühere Intendant des Landestheater Oberpfalz LTO, Matthias Winter. Der Eintritt ist frei.

Text und Bild(er) von Fred Lehner

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